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AfD, Bündnis Deutschland und die Rolle der Frauen: Ein Rückschritt für die Gleichstellung

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Alternative für Deutschland (AfD) und Bündnis Deutschland stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Gleichstellung der Geschlechter dar. Die Parteien verfolgen eine Agenda, die darauf abzielt, die Selbstbestimmung von Frauen einzuschränken und sie in überholte Rollenmuster zurückzudrängen.

AfD und Bündnis Deutschland: wollen Frauen an den Herd zurückdrängen

Die AfD propagiert ein traditionelles Familienmodell, in dem Frauen vor allem für die Kindererziehung und den Haushalt zuständig sind, während Männer als Hauptverdiener und dominante Figuren im öffentlichen Raum betrachtet werden. Das Bündnis Deutschland bezeichnet in ihrem Wertefundament die Familie als Keimzelle des gesellschaftlichen Zusammenlebens – auch hier wird von einer traditionellen Familienkonstellation aus Vater-Mutter-Kind ausgegangen. Diese rückwärtsgewandte Haltung steht im Gegensatz zu den Fortschritten, die die Frauenbewegung erkämpft hat. Familien wollen heute selbst bestimmen können, wie sie leben und arbeiten!

Kein Interesse an der Gleichstellungsstrategie

Die AfD lehnt alle Bestrebungen zur Gleichstellung ab. Sie vertritt die Ansicht, dass alle Programme und Initiativen zu stoppen sind, die zu einer Erhöhung des Frauenanteils beispielsweise in Politik und Unternehmen beitragen würden, da diese Männer diskriminieren. So bezeichnet die AfD in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 die Frauenquote als nicht fortschrittlich und diskriminierend. Frauen würden Ächtung erfahren in der heutigen linken Gesellschaft, wenn sie sich frei und eigenständig für den Lebensweg als Mutter und Hausfrau entscheiden.

Schwangerschaftsabbrüche verbieten

Die AfD verfolgt eine restriktive Politik in Bezug auf reproduktive Rechte und setzt sich für eine massive Einschränkung von Schwangerschaftsabbrüchen ein. Nach dem Europawahlprogramm der AfD sollen Abtreibungen nur noch die „absolute Ausnahme werden“. Dies ist eine massive Einschränkung der Selbstbestimmung von Frauen und ihrer Rechte.

Statt reaktionärer Politik fordern wir Gleichstellung in allen Bereichen

Wir stellen uns gegen die reaktionäre Politik von AfD und Bündnis Deutschland und treten für Gleichstellung und Gendergerechtigkeit ein. Dabei geht es nicht nur darum, Erreichtes zu verteidigen, sondern bestehende Ungerechtigkeiten aktiv entgegenzutreten. Gleichstellung ist für uns eine Querschnittsaufgabe, die alle Bereiche durchziehen muss: Familienpolitik, Arbeitsmarktpolitik, Sozialpolitik, Bildungs- und Rechtspolitik – aber auch Haushalts- und Finanzpolitik.

Reformierung von Paragraph 218 StGB

Wir setzen uns für selbstbestimmte Familienplanung ein. Deshalb fordern wir die Reformierung von §218 StGB, Schwangerschaftsabbrüche dürfen nicht mehr generell unter Strafe gestellt werden. Wir müssen Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisieren und mit der Stigmatisierung von Frauen aufhören, die die schwere Entscheidung der Abtreibung aus den unterschiedlichsten Gründen für sich und ihren Körper treffen.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Ausbau von Entgelttransparenz

Das Prinzip der gleichen Bezahlung für gleiche und gleichwertige Arbeit muss durchgesetzt werden. Durch das Auskunftsrecht können Arbeitnehmer*innen prüfen, ob sie fair bezahlt werden. Jedoch reicht das nicht aus. Wir werden das Entgelttransparenzgesetz weiterentwickeln, um Unternehmen und Verwaltungen zu verpflichten, Löhne und Gehälter auf Geschlechtergerechtigkeit zu prüfen und Maßnahmen zur Beseitigung von Ungleichheiten einzuführen, ohne dass Betroffene selbst handeln müssen. Wir streben eine entsprechende Regelung auch auf europäischer Ebene an.

Anerkennung verschiedener Familienmodelle

Die Menschen leben heute in den vielfältigsten Familienmodellen – auch dank der SPD. Denn beispielsweise ist die „Ehe für Alle“ maßgeblich unser Erfolg! Verantwortung hängt nicht vom Trauschein ab. Deshalb sichern wir verschiedene Familienmodelle rechtlich ab. Durch die Verantwortungsgemeinschaft, inspiriert vom französischen „Pacte civil de solidarité (PACS)“, ermöglichen wir allen jenseits des „klassischen“ Ehe-Modells, füreinander einzustehen – einschließlich Regenbogenfamilien. Wir modernisieren das Abstammungsrecht und kämpfen für gleiche Rechte gleichgeschlechtlicher Partner*innen, insbesondere bei Adoptionen.

Unsere Aufgabe

Wir müssen uns aktiv gegen die rückwärtsgewandten Ideen von AfD und Bündnis Deutschland stellen und für eine inklusive und gerechte Gesellschaft kämpfen. Eine Gesellschaft in der Alle gleichgestellt sind und keiner diskriminiert wird.

Foto: AdobeStock_484735249/Carbonero Stock

Autor*in

Anke Kozlowski ist 61 Jahre alt, Viertelbewohnerin und stellvertretende Landesvorsitzende der Bremer SPD. Sie ist seit vielen Jahren im Beirat der östlichen Vorstadt aktiv. Beruflich engagiert sie sich als Beraterin in der Arbeitnehmerkammer für starke Betriebs- und Personalräte im Land Bremen. Starke Interessvertretungen sind gut für die Kolleg*innen, die Betriebe und für unsere Demokratie, davon ist sie überzeugt. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter, die (leider) nicht mehr in Bremen wohnen. Zum Austoben schwingt sie sich aufs Fahrrad, gern auch beim Indoorcycling.

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