Wirtschaft und Arbeit

Weg mit der Lohnlücke

Symbol For Unequal Payment. Gender Symbols On Different High Sta

Immer noch, im Jahr 2022, verdienen Frauen im Schnitt 21% weniger als Männer. In Bremen sogar 22% weniger – und das nicht nur im Profifußball. Daher brauchen wir Regelungen für sinnvolle Rahmenbedingungen, gute Qualifikation, passgenaue Kinderbetreuung und ausgewogene Tarifverträge, damit Frauen gleichviel verdienen können. Das steht uns zu!

Woher kommt die Lücke?

Frauen arbeiten häufig in Branchen mit niedrigen Löhnen und Gehältern, z. B. als Verkäuferin, in der Pflege oder in Berufen der Erziehung. Und sie arbeiten häufig in Teilzeit, um die Familie zu managen. Doch nicht nur das: Frauen erhalten in allen Leistungsgruppen weniger Geld! Egal, ob sie als Führungskraft, in einer leitenden Stellung, angelernt oder ungelernt tätig sind. Auch wenn Qualifikation, Tätigkeit und Biographie vergleichbar sind, verdienen Frauen im Schnitt sechs Prozent weniger.

Die Lohnlücke geht uns alle an!

Je mehr Mädchen und Frauen eine gute Ausbildung und einen guten Arbeitsplatz haben, desto besser für uns alle. Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft funktioniert besser, wenn Frauen die gleichen Chancen wie Männer haben. Die Weiterbildung muss den Lebensrealitäten der Frauen folgen, also mehr Teilzeitausbildungen, zielgenaue Programme zum Wiedereinstieg in den Beruf nach Unterbrechungen.

Vorbilder helfen, das Leben ist nicht rosa oder hellblau.

Ob im Bilderbuch, Podcast oder der Berufsberatung: Noch zu häufig werden „typische“ Bilder von Mädchen und Frauen im Berufsalltag gezeichnet. Daher ist es wichtig immer wieder zu überprüfen, welche Zuschreibungen in der Kita, der Schule in den Medien bestimmte Berufe erhalten. Wir müssen aufhören von Frauen- oder Männerberufen zu sprechen. Da kann jeder/jede von uns mitmachen.

Was ist zu tun?

Sowohl hier direkt im Land Bremen, aber auch auf der Bundesebene gibt es viele Stellschrauben an denen wir drehen können. Wir müssen nur entschlossen anpacken und die notwendigen Maßnahmen weiter vorantreiben. Ideen gibt es nämlich genug, wir müssen sie aber auch umsetzen!

1. Maßnahme: Eine gute Kinderbetreuung ist das A und O!

Teilzeitarbeit trägt einen großen Anteil zur Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bei. Noch immer bleiben eher die Frauen zu Hause, um sich um die Kinder zu kümmern, während die Männer einer Vollzeitarbeit nachgehen. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Kinderbetreuung weiter ausbauen und den Betreuungsbedarfen der Frauen anpassen.

2. Maßnahme: Gute Arbeit muss geschlechtergerecht sein!

Als SPD setzen wir uns für gute Arbeit ein. Dabei ist mir sehr wichtig, dass wir auch hier einen Fokus auf Geschlechtergerechtigkeit setzen. Erfolgreiche Arbeitszeitmodelle müssen bekannter werden und Betriebe und Unternehmen sollten dazu maßgeschneiderte Beratung und Unterstützung gerade für Frauen anbieten. Doch am Ende hilft gegen die Lohnlücke vor allem ein Tarifvertrag! Auch deswegen muss das Tariftreue- und Vergabegesetz angepasst werden, um die Tarifdeckung gerade in Berufen, in denen hauptsächlich Frauen arbeiten, zu erhöhen.

3. Maßnahme: Transparenz herstellen

Das Entgelttransparenzgesetz muss so umgestaltet werden, dass es schnell und unkompliziert in den Betrieben angewendet werden kann. Das könnten wir zum Beispiel durch ein Verbandsklagerecht erreichen. Darüber hinaus muss das Gesetz auch für kleine Betrieb unterhalb von 200 Beschäftigten gelten.

Jetzt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen schließen

Wir haben das Jahr 2022 und Frauen verdienen immer noch weniger als Männer. Das ist ein Zustand, den wir nicht so hinnehmen dürfen. Das Problem geht uns alle an! Die notwendigen Schritte zur Beseitigung der Lohnlücke sind bekannt: gute Qualifikation, passgenaue Kinderbetreuung, Tarifverträge und mehr Transparenz. Packen wir es also an!

Autor*in

Anke Kozlowski ist 61 Jahre alt, Viertelbewohnerin und stellvertretende Landesvorsitzende der Bremer SPD. Sie ist seit vielen Jahren im Beirat der östlichen Vorstadt aktiv. Beruflich engagiert sie sich als Beraterin in der Arbeitnehmerkammer für starke Betriebs- und Personalräte im Land Bremen. Starke Interessvertretungen sind gut für die Kolleg*innen, die Betriebe und für unsere Demokratie, davon ist sie überzeugt. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter, die (leider) nicht mehr in Bremen wohnen. Zum Austoben schwingt sie sich aufs Fahrrad, gern auch beim Indoorcycling.

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