Wirtschaft und Arbeit

Azubi-Soli für Bremen

Frau und Mann in der Tischlerei

Die Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft hängt ganz wesentlich davon ab, ob es uns auch künftig gelingen wird, ausreichend Fachkräfte zu gewinnen. In den kommenden Jahren werden Tausende aus der so genannten „Babyboomer-Generation“ in den Ruhestand gehen und da die Aufgaben nicht weniger werden, benötigen wir dringend gut ausgebildeten Nachwuchs – und zwar in allen Branchen!

Zu wenige Ausbildungsbetriebe, zu wenige Ausbildungsplätze

Ein Blick in die Zahlen zeigt, dass wir insbesondere auch im Bereich Ausbildung deutlich besser werden müssen:

  • Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist massiv zurückgegangen, von 6.500 im Jahr 2008 auf 5.300 im vergangenen Jahr.
  • Nur noch jeder fünfte Betrieb in Bremen bildet aus.
  • Auf 100 Bewerberinnen und Bewerber kommen nur etwas mehr als 70 Ausbildungsplätze.
  • Mehr als 1.500 Azubis haben im Jahr 2021 ihre Ausbildung vorzeitig abgebrochen. Dies entspricht einer Abbrecherquote von über 25 %.

Es geht um die Zukunft der jungen Menschen

Diesen Trend müssen wir umkehren – für unsere Wirtschaft, für unsere Zukunft und vor allem für unsere jungen Menschen! Wir wollen niemanden zurücklassen und wollen, dass jede und jeder die Chance auf einen Ausbildungsplatz hat und darauf, dass sie oder er den Lebensunterhalt selbst verdienen kann. Nicht jeder junge Mensch bringt die perfekten Voraussetzungen für eine Ausbildung mit, nicht wenige haben schweres Gepäck zu tragen. Aber wir sind es jeder und jedem Einzelnen schuldig, ihr oder ihm einen guten Start ins Berufsleben und in eine gute Zukunft zu ermöglichen. Das ist unser sozialdemokratisches Verständnis!

Verantwortung übernehmen

Mit der Einführung des Azubi-Soli (Ausbildungsunterstützungsfonds) gehen wir in Bremen neue Wege zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Wir übernehmen Verantwortung und leisten Unterstützung. Durch den Azubi-Soli werden die Kosten der Ausbildung gerechter verteilt. Wer viel ausbildet profitiert, wer nicht ausbildet, muss sich an den Kosten der Ausbildungsbetriebe beteiligen. Mit dem Geld werden auch Beratungs- und Förderangebote für Auszubildende und Betriebe finanziert, sodass mehr junge Menschen eine Ausbildung finden und diese auch erfolgreich beenden können. Neben der Einführung des Azubi-Soli investieren wir in den kommenden Jahren 100 Millionen Euro in die Stärkung der dualen Ausbildung. Wir statten bestehende Berufsschulen besser aus und errichten einen neuen Campus, der die duale Ausbildung auf ein neues Level bringen soll.

Erfolg geht nur gemeinsam

Um dem Fachkräftemangel erfolgreich begegnen zu können, müssen Staat und Wirtschaft bei den wichtigen Zukunftsfragen Hand in Hand arbeiten – ein Gegeneinander bringt uns kein Stück voran. Staat und Wirtschaft verfolgen beide dasselbe Ziel: Mehr Menschen qualifiziert auszubilden für ein erfolgreiches Bremen!

Foto: AdobeStock 204354931

Autor*in

Andreas Bovenschulte ist seit August 2019 unser Bremer Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen. Im Juni zuvor war er zum Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bürgerschaftsfraktion gewählt worden. Von 2014 bis 2019 war er Bürgermeister in Weyhe. Andreas Bovenschulte ist seit 1984 Mitglied der SPD und seit über 30 Jahren Mitglied der Gewerkschaft ver.di. Von Juni 2010 bis Dezember 2013 war er Vorsitzender der SPD LAND BREMEN. Für uns schreibt er hier vor allem zu den Themen Wirtschaft und gute Arbeit.

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