Leben und Wohnen

Lebendige Quartiere sind die Herzstücke unserer Städte

Wochenmarkt Bremen

Hinter dem Wort „Quartier“ verbirgt sich viel mehr als nur ein Ortsteil: Wohnen, Nachbarn und Nachbarinnen, Einkaufen, soziales und kulturelles Leben. Umso wichtiger ist es, dass wir mit unserer Politik genau dort ansetzen. Dafür haben wir verschiedene Fördermaßnamen für jedes Quartier entwickelt, die wir weiter ausbauen möchten. Für eine gute Versorgung aller Menschen, da wo sie zuhause sind.

In seinem Quartier fühlt man sich zuhause

Geht es Ihnen auch wie mir? Wenn ich aus meiner Wohnung in „meinen“ Stadtteil gehe, dann gibt es so ein Gefühl von zuhause: Ich kaufe hier meine Lebensmittel, gehe zum Arzt oder treffe mich mit Menschen im Café oder Stadtteilzentrum. Ich freue mich über den nahgelegenen Park, über die Familien auf den Spielplätzen oder Ältere, die auf den Bänken sitzen – und die kleinen Gespräche am Rande, die dort entstehen. Das Schönste ist für mich: Hier begegne ich Menschen, die ich kenne. Manche sind meine Freunde, manche sind Nachbarn, manche kenne ich einfach nur, weil sie auch hier wohnen und wir nicken uns freundlich zu. Und genau das macht für mich eine große Lebensqualität aus. Ich bin sicher, das geht nicht nur mir so, sondern vielen Menschen. Unsere kleinen städtischen Zentren sind unsere wichtigsten Lebensräume und genau deshalb legen wir als SPD großen Wert darauf, dass in allen Quartieren eine hohe Lebensqualität für Alle möglich ist.

Alles Nötige möglichst vor Ort

Menschen sollen an ihrem Wohnort all das finden, was sie für ihr alltägliches Leben brauchen: von Lebensmitteln und ärztlicher Versorgung, über die Möglichkeit zur Teilhabe an sozialem und kulturellem Leben, Spielflächen und Parks, eine gute Verkehrsanbindung und Orte der Begegnung, Unterstützung und alltägliche Hilfe. All das leistet einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität, jeden Tag! Aus unserer Sicht ist das besonders wichtig für Menschen, die weniger mobil sind: Menschen mit geringen Einkommen oder Menschen, die arbeitslos sind, ältere Menschen und natürlich auch Kinder, Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie alle sind besonders angewiesen auf Angebote und lebendiges Leben vor Ort. Und genau deswegen kümmern wir uns seit Jahren um unsere Stadtteile.

Die richtige Förderung für jedes Quartier

Schon vor vielen Jahren haben wir das Programm „Wohnen in Nachbarschaften“ entwickelt. Wichtigste Bauteile: ein Mensch vor Ort – wir nennen ihn oder sie Quartiersmanager*in – der*die die Gegebenheiten und Aktiven im Quartier kennt, sie zusammenbringt und gemeinsam Verbesserungen anstößt. Außerdem gibt es ein Budget für die Quartiere, aus denen Aktivitäten und neue Angebote bezahlt werden können. Auch die offene Jugendarbeit und die aufsuchende Altenarbeit orientieren wir an den Stadtteilen. Dazu kommt noch unser Programm „Ankommen im Quartier“, das die Belange zugewanderter Menschen in den Blick nimmt. Seit 2020 haben wir ein neues Programm mit dem Namen „Lebendige Quartiere“ aufgelegt: Es fördert zum Beispiel 14 Quartierszentren, die Dreh- und Angelpunkte für viele Stadtteilbewohner*innen sind und nimmt auch kleinere Quartiere in den Blick, die aufgrund ihrer „Kleinheit“ nicht in andere Programme passten. Auch unsere Neubauquartiere müssen von Anfang an „Lebendige Quartiere“ sein, deswegen machen wir uns auch dort für eine gute Infrastruktur und aktive Nachbarschaften stark.

Wie soll es weitergehen mit unseren Herzstücken?

Wir sehen: In manchen unserer Quartiere ballen sich Herausforderungen, daher wollen wir in diesen Stadtteilen mit unseren Anstrengungen nicht lockerlassen. In der Vergangenheit haben wir bereits wichtige Programme vorangetrieben, daran müssen wir jetzt anknüpfen. Dabei müssen wir immer alle Menschen mit ihren vielfältigen Bedürfnissen und Wünschen in den Blick nehmen.

„Wohnen in Nachbarschaften“ und „Lebendige Quartiere“ weiterverfolgen

Die erfolgreichen Programme „Wohnen in Nachbarschaften“ und „Lebendige Quartiere“ wollen wir auch in den kommenden Jahren weiterverfolgen! Gerade mit dem Programm „Lebendige Quartiere“ können Wir auf aktuelle Herausforderungen gut reagieren. Das haben die letzten Jahre gezeigt: wir konnten damit unseren Ansatz „Ankommen im Quartier“ aufstocken, als es erforderlich war und auch der Einsamkeit Älterer (die durch die Pandemie größer geworden ist) begegnen, indem wir freiwilliges Engagement, Fahrdienste und auch Mittagstische für Ältere initiiert haben.

Alt werden im Quartier

Ältere werden auch zukünftig im Mittelpunkt unserer politischen Arbeit stehen: Gerade sie sind bei einsetzender Pflegebedürftigkeit auf den Stadtteil angewiesen – wenn sie solange es geht zuhause wohnen bleiben möchten. Wir wollen daher in unseren Stadtteilen sorgende Gemeinschaften mit Nachbarn, Freiwilligen und natürlich auch Angehörigen initiieren, durch präventive Hausbesuche für alle ab 80 Jahren hilfreiche und notwendige Hilfen organisieren und die bestehenden Dienste für Ältere noch besser vernetzen – damit alle Älteren in den Quartieren bleiben können.

Gute Arbeit direkt in den Quartieren verankern

Als dritter Fokus wird in den kommenden Jahren das Thema gute Arbeit zentral werden. Wir wollen bewährte arbeitsmarktpolitische Instrumente wieder stärker auf die Stadtteile beziehen. Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt wenig oder keine Chancen haben, brauchen einen Zugang zu Erwerbsarbeit, davon sind wir überzeugt. Weil Arbeit mit Würde und Respekt verbunden ist. Deswegen möchten wir das Teilhabechancengesetz mit einem Landesprogramm kombinieren und „Arbeit im Quartier“ schaffen.

Sichere und saubere Nachbarschaften

Wir wollen sichere und saubere Nachbarschaften und gegen Vermüllung, wo sie besteht,  vorgehen. Wir wollen Menschen über die Verantwortung gegenüber ihrem Stadtteil und Wohnumfeld aufklären und sie zum richtigen Umgang mit Müll anleiten. Diese Erfahrungen haben wir mit direktem Kontakt und positiver Kommunikation zum Beispiel in Bremen-Nord gemacht. Es wird aber wahrscheinlich nicht ohne Kontrolle gehen, deswegen wollen wir den Ordnungsdienst in allen Stadtteilen ausbauen und die positiven Erfahrungen mit den Umweltwächter:innen aus Bremen-Nord ausbauen.

Wir nehmen die ganze Stadt in Blick

Wir möchten, dass sich alle Bremer und Bremerinnen in ihren Quartieren zuhause fühlen können – egal, wie alt sie sind oder wo sie wohnen. Dazu braucht es gute Angebote zum Einkaufen, Arbeiten und zum Zusammenkommen vor Ort. Dazu haben wir bereits wirksame Maßnahmen wie zum Beispiel „Wohnen in Nachbarschaften“ ergriffen. Diese werden wir weiterführen und wenn nötig anpassen.

Autor*in

Birgitt Pfeiffer ist 52 Jahre alt, Neustädterin und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Mitglied des SPD-Landesvorstands. Zuvor war sie viele Jahre Leiterin der Bremer Freiwilligen-Agentur. Alle Themen rund um gesellschaftliches Engagement bewegen sie auch heute noch. Neben ihrem Mandat arbeitet Birgitt Pfeiffer für die Deutsche KindergeldStiftung Bremen, die Projekte für Kinder und Jugendliche fördert, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens aufwachsen. So ganz privat ist sie stolze Besitzerin einer Fernbeziehung, engagierte Patchworkmutter, verfügt über lange Listen ungelesener Bücher sowie über viele gute Vorsätze in Sachen Sport.

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